Berichte 2018


SUSHI Abend 08.11.2018


Herbstliche Kräuterwanderung 22.09.2018

Die Energie des Herbstes-Welche Heilpflanzen schenkt uns der Herbst?

Wir hatten bewusst einen Termin um Tag- und Nachtgleiche gewählt - d.h. von da an sind die Nächte länger als die Tage und das war früher ein Wendepunkt, an dem besondere Rituale stattfanden.

Am Samstag den 22.09.2018 trafen wir uns an der Aussichtsplattform am Sankelmarker See mit einigen Frauen, die sich durch das schlechte Wetter der letzten Tage nicht entmutigen ließen.

 Und so belohnte uns eine wärmende Herbstsonne auf unserem Weg. Die Natur hat im Sommer ihre Arbeit getan. Sie schenkt uns nun Früchte und Samen, die wir sammeln, trocknen und konservieren und die uns beim Übergang in die dunklere und kältere Jahreszeit helfen.

 

Auf den ersten Blick sah es eigentlich alles gleich aus und erst bei näherem Hinschauen entdeckten wir viel Spannendes und Interessantes. Uns begegneten leuchtend rote Weißdornbeeren, die sich zu einer optimalen Kombination mit wilden Hagebutten und Holunder zusammengefunden hatten. Getrocknet oder frisch aufgebrüht ergänzen sie sich mit ein wenig Imkerhonig zu einem abwehrstärkenden, kraftspendenden Herbst-Tee.

 

Zur melancholischen Herbststimmung passen die zahlreichen Erlen am See, die nahe am Wasser wachsen, im Wurzelbereich überspült werden und ein besonders dauerhaftes hartes Holz haben. Ihre Zapfen entwickeln sich aus den weiblichen, aufrechten Kätzchen. Zwischen ihre Schuppen sind kleine Samen gebettet, die von einem luftgefüllten „Rettungsring“ umgeben sind, sodass sie auf dem Wasser schwimmen und sich mit Hilfe des Windes einen oft weit entfernten neuen Platz suchen können. Außerdem entdeckten wir viele lange Kätzchen. Sie sind männlich, werden im August gebildet und verteilen dann im folgenden Jahr im Frühling ihren Blütenstaub. Aus den kleinen Zapfen wurde dunkle Tinte gemacht und eine dauerhafte Lederfarbe aus Rinde und rostigen Eisenstücken hergestellt (S. Fischer-Rizzi=Von Blättern und Bäumen)

 

In diesen dunklen Erlenbrüchen wohnen der Sage nach: Wassergeister, Nebelfeen, Irrlichter und Moorgeister. Wir erinnern uns vielleicht noch aus der Schulzeit an die Ballade vom Erlkönig, die gut beschreibt, dass den Menschen im Winter bei Nebel und Kälte dunkle Gewässer und Moore unheimlich waren.

 

Zum Ausgleich entdeckten wir versteckt an einem Hang eine Fülle von leuchtenden rosa- und pinkfarbene: Blüten von Impatiens, dem Drüsentragenden Springkrauts, dessen Samen bei der leichtesten Berührung „wegspringen“. (engl. impatient = ungeduldig) Als Bachblüte gibt man eine Essenz daraus bei Ungeduld und Hektik.

 

Besonderes Interesse fanden als einheimisches Superfood die Samen der Brennnessel. Sie enthalten viel Chlorophyll, hochwertiges Protein, Phytohormone und wirken bei Schwächezuständen jeder Art allgemein tonisierend, kräftigen Haare und Nägel. Sie werden getrocknet, über Gemüsegerichte oder Haferbrei gestreut, zu Kräuterbutter, in Brot oder angeröstet in Keksen verarbeitet.

 

Zum Ausklang gab es bei Silke im Carport kräftigenden alkoholfreien Punsch mit Weißdorn , Holunder, und wärmenden Gewürzen. Wir konnten Kräutersuppe, Kräuterbrötchen, Kräuterquiche und schnelle Fruchtschnitten als Dessert genießen.

 

Gut genährt, mit einem neuen Blick auf die Pflanzen und ihr Wesen gingen wir dann ins Wochenende mit dem Vorsatz, mal öfter innezuhalten und ein wenig achtsamer zu schauen, was uns auf dem Weg begegnet.

 

Herzliche Grüße von Silke und Dorothea


Kräuterwanderung 28.04.2018

Am Samstag, den 28.05. 18 trafen wir uns am Parkplatz Sankelmarker Weg, um zu schauen, welche heilkräftigen Pflanzen trotz Wind und Kälte der vergangenen Tage schon zu sehen waren.

 

Um 9.30 waren wir gewappnet mit Gummistiefeln, Schal und Mütze und wurden erst einmal belohnt mit Sonne, einer leichten Brise und einem traumhaften Blick auf den See.

Schon zu Anfang gab es Interessantes zu beobachten. In früheren Zeiten war der Hof von Weissdorn, Holunder und wilden Heckenrosen geschützt, die wir heute noch auf den Knicks finden. Die Heilkräuter, die am Fuß der Hecke wuchsen, wurden von den weisen Frauen gesammelt, um die Bewohner und die Tiere gesund durch das Jahr zu begleiten. Es sind häufig die 6 oder 9 Pflanzen, deren Heilkraft die Bewohner benötigen. Mehr braucht es auch heute nicht! Wenn wir z.B. erst einmal 6 Pflanzen gut kennen und mit ihnen gut Freund sind, dann können wir damit viel Gutes bewirken. Es gibt ja auch einige Menschen, mit denen wir uns besonders verbunden fühlen und die uns nahe sind!

 

Bilder mit Namen s. Bildergalerie!

(Wenn Ihr Silke Leopold auf YouTube eingebt, findet Ihr tolle Infos zu Heilkräutern im April)

 

Im Frühjahr haben die grünen Wildkräuter wie Brennessel, Löwenzahn, Giersch und Co besonders viel Kraft. Daraus wurde die Gründonnerstags-Suppe oder die berühmte Grüne Sauce zubereitet, um nach dem langen Winter die „erstarrten Säfte“ auszuleiten.

Am Anfang des Weges blühte auf der einen Seite die Schlehe und auf der anderen Seite hatte der Weissdorn sein grünes zartes Blätterkleid angelegt. Daran lassen sich beide gut unterscheiden.

Hierzu gibt es ein zauberhaftes Märchen (frei nach Elke Blattmann: „Geschichten aus der Natur“) dass Ihr weiter unten findet.

Es gab viel zu sehen und auch mal ein wenig still zu werden, um die Stimmung des Frühlingswaldes mit Buschwindröschen und den gelben Blüten des Scharbockskrauts auf uns wirken zu lassen.

 

Zum krönenden Abschluss hatte Silke in ihrem Carport eine heiße Kräutersuppe, Bärlauchbrot, Kräuterbutter und andere Köstlichkeiten mit Dinkel und gesunden Zutaten vorbereitet.

Es gab Zeit für Fragen, Anregungen und Wünsche und auch der eine oder andere Tee aus frischen Frühlingskräutern konnte ausprobiert werden.

 

Herzliche Grüße

Silke und Dorothea

 

 Geschichte:

Die Schlehe und der Frost

Als die Schöpferengel den Pflanzen ihre Heilkräfte verliehen und sie auf die Erde schickten, wünschte sich die Schlehe schneeweiße Blüten und Früchte so blau wie ein samtener Nachthimmel. Mit ihrer Hilfe möchte sie den Menschen Hoffnung und Geduld bringen.

 

Während sie noch wartete, kam Bruder Frost hinzu, um den Schöpferengeln bei ihrer Arbeit zu helfen. Leider mochten die zarten Frühlingsblüten aber seine kalten Finger nicht und so hatte er die Idee, Eisblumen an die Fenster zu malen und die Natur mit zauberhaften Gebilden aus Eiskristallen zu überziehen.

 

Die Schlehe war ganz begeistert von seinem Tun und ließ sich von ihm berühren. Seitdem beschenkt sie uns als Sinnbild der Hoffnung im frühen Frühjahr mit einem schneeweißen Blütenflor.

 

Als im Jahreslauf Kirschen, Äpfel, Pflaumen und sogar die Brombeeren geerntet wurden, wollte die Schlehe nun auch reifen, aber…. da hatte der Sommer gar nicht mehr so viel Kraft.

Bruder Frost sah ihre Not und als die Tage kürzer wurden, berührte er ganz zart seinen Fingerspitzen jede einzelne ihrer Früchte und so wurden sie über Nacht auf wundersame Weise süß.

So wurde die Geduld der Schlehe belohnt. Sie schenkt sie uns Kraft zum Durchhalten, stärkt unsere Widerstandskraft und ist als Mus, Likör oder Gelee ein Kraftelixier.